Von Yan Xinxia
Ismail Tiliwaldi, NVK-Abgeordneter und Vorsitzender der Regierung des Autonomen Gebiets Xinjiang, gab am Nachmittag des 7. M?rz dem Berichterstatter von www. china. org.cn ein Interview. Er sprach ?ber das Erdbeben in Xinjiang und den Wiederaufbau sowie ?ber die Wirtschaftsentwicklung des autonomen Gebiets in den letzten f?nf Jahren und die Einheit der Nationalit?ten.
Erdbeben in Bazhu und Jiashi
Am 24. Februar ersch?tterte ein Erdbeben der St?rke 6,8 auf der Richterskala Bazhu und Jiashi in Xinjiang. Nach statistischen Angaben forderte das Erdbeben 268 Menschenleben, mehr als 4.000 wurden verletzt, die H?lfte davon schwer. 257 Menschen kamen auf der Stelle ums Leben, 11 starben im Krankenhaus.
Dem Vorsitzenden zufoge lebten im Katastrophengebiet 20.000 Familien. Das Erdbeben zerst?rte H?user mit insgesamt rund 18.000 R?umen v?llig und besch?digte 80.000 R?ume schwer. 60.000 Tiere starben. Bew?sserungsanlagen, Stromleitungen, Br?cken, Wasserleitungen und andere Infrastrukturanlagen wurden zerst?rt, dadurch wurden das Leben der Bev?lkerung und der Produktionsprozess stark in Mitleidenschaft gezogen. Zur Zeit ist man dabei, die Sachsch?den zu pr?fen und zu bewerten.
?Es ist tr?stlich, da? das Zentralkomitee der Partei und der Staatsrat dem Erdbeben gro?e Beachtung schenkten und den Katastropheneinsatz organisierten. Die Hilfsaktion war erfolgreich und die Rettungsarbeit der verschiedenen ?mter und zust?ndigen Abteilungen ging ordnungsgem?? vor sich. 4.000 bewaffnete Polizisten und Soldaten der Armee wurden bei den Rettungsarbeiten eingesetzt. Bisher haben Hunger oder K?lte auch im Katastrophengebiet zu keinem Seuchenausbruch gef?hrt und kein einziges Schulkind musste die Schule unterbrechen?, res?mierte der Vorsitzende.
Inzwischen ist die Wasser- und Stromversorgung wiederhergestellt, aber das Leben l?uft zur Zeit noch in Zelten ab, d. h. es wird in Zelten gelebt, gelernt und gearbeitet. Das Leben der Einwohner hat sich normalisiert, Bauern beginnen mit der Fr?hlingsbestellung und ?aussaat.
Zum Wiederaufbau des Katastrophengebiets sagte Ismail Tiliwaldi: ? Die Regierung hat beschlossen, erdbebensichere Wohnh?user aus Plastik-Stahlplatten zu bauen. H?user dieser Art sind w?rme- und k?ltebest?ndig und d?mmen die Hitze. Nach dem Plan wird jeder Familie eine 50qm gro?e Wohnung dieser Art zur Verf?gung gestellt. Die Baukosten pro Wohnung werden auf 20 000 Yuan gesch?tzt. Nach Winterbeginn werden alle Einwohner in die neuen Wohnungen einziehen k?nnen. Die Ausschreibungen und andere Vorbereitungsarbeiten gehen glatt vonstatten?, teilte der Vorsitzende mit.
Ihm zufolge habe die Bev?lkerung ganz Chinas das Katastrophengebiet sehr unterst?tzt. Xinjiang wurden Spenden in H?he von ?ber 80 Mio. Yuan (9,68 Mio. USD) (einschlie?lich der Hilfsgelder der Zentralregierung) und 20 Millionen Kleidungsst?cke zur Verf?gung gestellt. Das Ausland und internationale Organisationen brachten durch Telegramme und Spenden ihre Anteilnahme zum Ausdruck. ?Beim Erdbeben 1976 spendete Xinjiang Tangshan eine Menge Wolldecken und 40 Mio. Yuan (9,89 Mio. USD). Die Regierung Tangshans unterst?tzte Xinjiang am Tage des Erdbebens mit Hilfsgeldern in H?he von 50 Mio. Yuan?, sagte der Vorsitzende.
Entwicklung Xinjiangs in den letzten f?nf Jahren
?Die vergangenen f?nf Jahre waren ungew?hnlich?, stellte Ismail Tiliwaldi fest und fuhr fort: ?Unter F?hrung des Zentralkomitees der Partei und des Staatsrats hat Xinjiang eine schnelle Entwicklung erfahren. Die Regierung des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang machte die Wirtschaftsentwicklung zum Mittelpunkt ihrer Arbeit und erreichte so eine stetige und gesunde Entwicklung der Gesellschaft.?
?2002 betrug das Bruttoinlandsprodukt Xinjiangs 159,8 Mrd. Yuan (19,33 Mrd. USD), eine Steigerung um 45,3% gegen?ber 105 Mrd. Yuan (12,7 Mrd. USD) 1997, die durchschnittliche Zuwachsrate lag bei 7,8%. Die Finanzeinnahmen beliefen sich auf 21,2 Mrd. Yuan (2,56 Mrd. USD), eine Steigerung um 93% gegen?ber den 11,1 Mrd. Yuan (1,34 Mrd. USD) von 1997, die durchschnittliche Zuwachsrate betrug 14%. Die Anlageninvestitionen betrugen 81,2 Mrd. Yuan (9,82 Mrd. USD), eine Steigerung um 81,7% gegen?ber 44,7 Mrd. Yuan (5,91 Mrd. USD) 1997, die durchschnittliche Zuwachsrate betrug 12,7%. Das Au?enhandelsvolumen erreichte 2,6 Mrd. US-Dollar, eine Steigerung um 85,7% gegen?ber 1,45 Mrd. US-Dollar 1997.?
Die Regierung Xinjiangs f?rderte in den letzten f?nf Jahren besonders die Hauptwirtschaftszweige der Provinz. Dem Vorsitzenden zufolge betrug die Baumwollproduktion 2002 mehr als 1,5 Mio. t. und machte somit 40% der Landesproduktion aus. Die Roh?lproduktion belief sich auf ?ber 20 Mio. t und stand landesweit an erster Stelle. Xinjiangs sogenannte ?rote Produkte? entwickelten sich rasch. Die Anbaufl?che und Produktion von f?r die Weiterverarbeitung bestimmten Tomaten und Bocksdornbeeren nahmen den ersten Platz in China ein. Die Tomatenproduktion machte 90% der Landesproduktion aus. Der Tourismus hat zum Wachstum von Xinjiangs Wirtschaft ebenfalls stark beigetragen. Nach Statistiken erreichte die Zahl der ausl?ndischen Touristen in Xinjiang im letzten Jahr 270.000 und in den letzten f?nf Jahren insgesamt ?ber eine Million. Die Zahl der chinesischen Touristen betrug im letzten Jahr 10 Millionen und in den letzten f?nf Jahren insgesamt 40 Millionen.
In den letzten f?nf Jahren hat Xinjiang beim Ausbau der Infrastruktur gro?e Fortschritte gemacht. Von 1997 bis 2002 betrugen die Anlageninvestitionen 318,3 Mrd. Yuan (38,50 Mrd. USD), eine Steigerung um 87% gegen?ber den vorangegangenen f?nf Jahren. Die Anlageinvestitionen in H?he von 81,2 Mrd. Yuan (9,83 Mrd. USD) im Jahr 2002 wurden s?mtlich f?r den Ausbau der Infrastruktur wie Bew?sserungsanlagen, Energieerschlie?ung und Eisenbahnen verwendet. Obwohl Xinjiang an der westchinesischen Grenze liegt, hat sich sein Telekommunikationswesen sehr erfolgreich entwickelt. Zur Zeit sind alle Gemeinden und D?rfer ans Telefonnetz und an das automatische Ferngespr?chsnetz angeschlossen. Die Anzahl der Telefonanschl?sse und der mobilen Telefone steht an der Spitze aller 12 westchinesischen Provinzen und St?dte.
Das Leben der Bev?lkerung hat sich merklich verbessert. Die vef?gbaren Einnahmen der st?dtischen Einwohner beliefen sich 2002 auf 7.276 Yuan (880,12 USD), dies ist ein bemerkenswerter Anstieg gegen?ber 2.427 Yuan (293,57 USD) von 1997. Das Pro-Kopf-Einkommen der Bauern betrug 1.860 Yuan (224,99 USD), 351 Yuan (42,46 USD) mehr als 1997, teilte der Vorsitzende mit.
?Die vergangenen f?nf Jahren waren eine Zeitspanne gro?er Fortschritte f?r Xinjiang und der sabilen Entwicklung seiner Gesellschaft?, res?mierte der Vorsitzende.
Xinjiang im Zuge der Erschlie?ung westchinesischer Regionen
?Die Erschlie?ung der Regionen Westchinas ist eine wichtige Ma?nahme der Zentralregierung und kommt zugleich dem Bed?rfnis Xinjiangs zur Entwicklung seiner lokalen Wirtschaft und zum gemeinsamen Fortschritt mit anderen Landesteilen entgegen. Sie bedeutet eine Herausforderung und eine Chance f?r Xinjiang?, meinte Ismail Tiliwaldi.
Seit Beginn der Erschlie?ung der westlichen Regionen verst?rkte man die Investitionen in allen Bereichen Xinjiangs. 2000 erreichten die Anlageninvestitionen 60 Mrd. Yuan (7,26 Mrd. USD), 2001 70,2 Mrd. Yuan (8,49 Mrd. USD) und 2002 81,2 Mrd. Yuan (9,82 Mrd. USD). F?r 2003 sind 90 Mrd. Yuan (10,89 Mrd. USD) und f?r 2004 mehr als 100 Mrd. Yuan (12,1 Mrd. USD) geplant.
Im Zuge der Erschlie?ung der westchinesischen Regionen macht Xinjiang verst?rkt Anstrengungen zur Anpassung seiner Wirtschaftsstruktur. Xinjiang ist reich an Ressourcen und stark in der Landwirtschaft und der Viehzucht. Wie verwandelt man den Vorteil durch den Ressourcenreichtum in einen wirtschaftlichen Vorteil? Eine f?hrende Rolle dabei spielt die Landwirtschaft. Man sollte die wichtigsten Agrarprodukte, wie z. B. Baumwolle, durch die Erh?hung der Qualit?t und die Senkung der Produktionskosten f?rdern. Auch die Industrie sollte einen Weg der Entwicklung ihrer lokalen Vorteile einschlagen. Xinjiangs wirtschaftlicher Aufstieg h?ngt von der F?higkeit zur Entfaltung seiner Vorteile und der Entwicklung seiner lokalen Wirtschaft ab.
Im Zuge der Erschlie?ung der westchinesischen Gebiete wird Xinjiang seine Infrastruktur ausbauen, den Schutz und den Aufbau der ?kologischen Umwelt verst?rken und die Fl?sse Yili, Lisi und Tarim umfassend regulieren sowie die Nutzung der Fl?sse mit dem Umweltschutz in Einklang bringen.
Einheit der Nationalit?ten
Zur Geschlossenheit der Nationalit?ten stellte Ismail Tiliwaldi fest: In den letzten f?nf Jahren war Xingjiang unter F?hrung des Zentralkomitees der Partei durch eine stabile Gesellschaft, Geschlossenheit der Nationalit?ten und ein friedliches Leben der Bev?lkerung gekennzeichnet. Im autonomen Gebiet kam es in den letzten f?nf Jahren zu keinem schwerwiegenden Zwischenfall, der die Gesamtlage beeintr?chtigt h?tte.
Dies ist auf die korrekte Nationalit?ten- und Religionspolitik des Zentralkomitees der Partei und des Staatsrats zur?ckzuf?hren. Die Regierung des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang unterst?tzt diese Politik. Die leitenden Kader aller Ebenen machten sich eingehend mit dem ?Gesetz ?ber die nationale Gebietsautonomie? vertraut, verwalteten und sch?tzten die in Xinjiang verbreiteten Religionen und geboten illegalen religi?sen Aktivit?ten Einhalt.
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts sind mit den Ver?nderungen der politischen Lage im In- und Ausland die Aktivit?ten von Separatisten und Terroristen im In- und Ausland komplizierter und vielf?ltiger geworden. Eine kleine Gruppe ausl?ndischer Separatisten inszenierte in Xinjiang Terrorakte und Ausschreitungen in kleinem Umfang. Unter der F?hrung des Zentralkomitees der Partei hat man im Kampf gegen diese Gruppen bewerkenswerte Erfolge erzielt. Die Terrorakte haben die Gesamtlage Xinjiangs und seine Wirtschaftsentwicklung nicht beeintr?chtigt. Das Zentralkomitee der Partei und die Regierungen aller Ebenen Xinjiangs sind sich aber ?ber die Langwierigkeit und Komplexit?t des Antiterrorkampfes bewu?t, schlo? der Vorsitzende.
(www.formacion-profesional-a-distancia.com/19. M?rz 2003)
|